SUPZ MEETS ENRICO ROGGE

SUPZ MEETS ENRICO ROGGE

Seit dem Wechsel ins Kickboxen hat er 35 Profikämpfe bestritten, wurde drei Mal Interkonti Champion und wieder zwei Mal Weltmeister. Hut ab! Wir treffen den von uns gesponserten Kampfsportler nach seinem Fitnesstraining im MTM Gym in Berlin und sprechen mit ihm über die Auswirkungen seiner strengen Diäten, darüber, warum Kampfsport nicht alles ist und warum der aktuelle Trainingsplan wie Urlaub ist. 

Johanna: Wann war der Zeitpunkt, als Du für dich wusstest, dass du Kampfsport machen willst und das auch professionell?
Enrico: Ich habe mit 10/11 Jahren angefangen Kampfsport zu machen. Davor habe ich Basketball gespielt, aber auch nur so hobbymäßig auf der Straße. Man muss dazu sagen, dass ich als Kind gemobbt und geärgert wurde und daraufhin meine Mutter mich versuchte beim Kung Fu anzumelden – das war aber gar nichts für mich. (lacht) 

Irgendwann bin ich von selbst zum Karateunterricht gegangen. Gleichzeitig habe ich begonnen Zeitungen auszutragen, da ich mir so das Geld dafür verdient habe. Anscheinend bin ich schon damals relativ talentiert gewesen und habe ca. nach zwei Jahren Training angefangen zu kämpfen. Daraufhin wurde ich erst Berliner Meister, dann Deutscher Meister und später Europameister. Mit 17/18 Jahren war ich das erste Mal auf Weltmeisterschaften und bald darauf wurde ich dann auch Weltmeister im Karate. 

In den folgenden Jahren wurde ich öfters als Profi nach Russland eingeladen und es bestand kurzzeitig auch mal die Idee nach Japan zu gehen, aber mir wurde geraten, dass ich lieber Kickboxen sollte – damit könne man sogar ein bisschen Geld verdienen. So bin ich dann sozusagen vom einen in das andere gestolpert.  Hier habe ich auch Ralf, meinen jetzigen Trainer, kennengelernt und zusammen haben wir bisher 30 bis 40 Profi-Kämpfe bestritten. 

Kampfsport habe ich immer nebenbei gemacht. Ich wollte das auch nie richtig beruflich machen, trotz dessen ich viele Angebote bekommen habe wie z.B. von Golden Glory aus Holland. Ich hatte aber nie das Bedürfnis mein ganzes Leben nur darauf zu fokussieren. 

Johanna: Klar, das kann ich verstehen. Man kann ja nie garantieren, dass man zu 100% antreten kann...zum Beispiel wie jetzt, da leider dein Arm gebrochen ist und du pausieren musst. Gibt es schon Pläne, die du für das nächste Jahr hast?
Enrico: Ich habe viele Angebote von diversen Veranstaltern und meine Titelverteidigung steht ja auch noch aus – also da wird definitiv was passieren.

Johanna: Wie lange kann man denn eine Titelverteidigung „aufschieben“ wenn der Weltmeister krankheitsbedingt nicht antreten kann?
Enrico: Theoretisch hat man ein Jahr die Möglichkeit seinen Titel zu verteidigen – der Titel ist dann erstmal vakant. Ich halte aber auch meine Gürtel nicht alle fest. (lacht) Wenn er ausgekämpft wird und es einen guten Nachfolger gibt, ist das für mich auch in Ordnung. Den kann ich dann wieder herausfordern.

Johanna: Dein Sport erfordert natürlich eine gewisse Disziplin: im Training aber auch in der Ernährung – da du dich immer in einer Gewichtsklasse bewegen musst. Nervt oder stresst dich das ganze Trainingspensum manchmal?
Enrico: Ich lebe jetzt über 20 Jahre mit dem Sport; er ist einfach ein Teil von mir. Zurzeit habe ich sozusagen einen „Urlaubstrainingsplan“ – nur 4 Mal pro Woche zu trainieren ist fast schon Entspannung für mich. Für andere wäre das wahrscheinlich schon super anstrengend. (lacht) Unmittelbar vor einem Wettkampf trainiere ich zwei Mal täglich an fünf Tagen in der Woche, deswegen ist es derzeit sehr relaxed und ich bleibe trotzdem in Form. 

Johanna: Du hast vor einigen Wochen einiges geändert: an deinem Training, der Ernährung, aus medizinischer Sicht und auch mit Hilfe unserer Supplements. Warum?
Enrico: Wir haben gemerkt, dass bei mir einige Balancen einfach nicht da sind. Über 20 Jahre lang folgt man immer wieder mal dem einen Trend, dann dem anderen – low carb, vegan etc.. Alle Diäten sind immer hart und besonders, wenn man in Gewichtsklassen unterwegs ist, schaut man, dass man sich möglichst stark am Rand der Gewichtsklasse bewegt. Das machen tatsächlich alle so. Ziel ist immer möglichst schwer, stark, schnell und energetisch in den Kampf rein zu gehen. Um mit den anderen mitschwimmen zu können, folgt man sämtlichen Trends. Das ist nicht immer förderlich für den Körper und die Gesundheit. Ehrlich gesagt habe ich hier in den vergangenen Jahren einen ziemlichen Verlust gemacht – ohne die ganze professionelle Unterstützung von Supplements und ausgeglichenen Trainingsplänen.

Johanna: Also hast Du Deine Ernährung vor unserer Kooperation gar nicht supplementiert?
Enrico: Nein, fast gar nicht. In meinen Karate-Zeiten habe ich noch nicht einmal Kraftsport gemacht. Ich dachte: Um einen härteren Schlag zu bekommen, muss ich eben härter schlagen. (lacht) Explizites Fitnesstraining für den Kampfsport mache ich erst seit fünf oder sechs Jahren. Dadurch, dass ich Max von MTM kennengelernt habe hat sich auch nochmal einiges verändert. Vor allem hat er dann natürlich auch die Supplementierung eingestellt, die ich vorher nicht hatte. 

Johanna: Eine optimale Versorgung von Nährstoffen ist genau das, was es meistens ausmacht, dass der Körper auch bei hartem, intensivem Training nicht leidet und gut aufgestellt ist. Besonders, wenn der Körper dann in einem Ausnahmezustand ist und sich optimal regenerieren sollte...
Enrico: Ja. Es kann tatsächlich sein, dass durch die Jahre in denen ich nicht explizit Wert auf Ernährung und Nährstoffe gelegt habe, meine Knochen so ausgedünnt sind, dass es nur eine Frage der Zeit war bis einer bricht.

Johanna: Klar. Jede Diät prophezeit einen Mangel – und das ist ja genau das, dem wir vorbeugen wollen...
Hast du derzeit eine Morgenroutine?
Enrico: Erstmal aufstehen – in der Regel schmeißen mich meine beiden Kinder aus dem Bett. Dann wickele ich die Kleine und ziehe beide an. Manchmal finde ich auch noch den Knopf der Kaffeemaschine (lacht). Den trinke ich dann in der Zeit, wenn die Kinder kurz etwas malen. Dann geht’s raus. Unterwegs hole ich mir dann was zum Frühstück – das was der Ernährungsplan halt gerade erlaubt. Dann geht’s zum ersten Training.

Johanna: Was ist dein persönliches „One thing for optimal performance“?
Enrico: Gute Frage. Ich glaube Selbstbewusstsein und Inspiration. Wenn ich das beides habe, kann ich viel und langfristig leisten. Fehlt mir das kommt diese Antriebslosigkeit und dann fragt man sich: warum mache ich das überhaupt. Wenn ich weiß warum, ein Ziel oder eine Vision habe, dann kann ich optimal funktionieren.


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