DIE LOUWEN-DIAET – FIT & GESUND IN DER SCHWANGERSCHAFT

DIE LOUWEN-DIAET – FIT & GESUND IN DER SCHWANGERSCHAFT

Die Louwen-Diät ist eine besondere Ernährungsform, die vor allem in den letzten sechs Wochen einer Schwangerschaft eingesetzt wird. Sie orientiert sich einerseits an Lebensmitteln mit einem niedrigen Glykämischen Index, um die Zeit vor der Geburt Blutzuckerschwankungen zu vermeiden. Es geht also einerseits darum, bestimmte Kohlenhydrate in der Schwangerschaft wegzulassen, in den genannten letzten 6 Wochen sogar gar keine zu essen. Doch weshalb ist es in der Schwangerschaft so wichtig, den Körper vor starken Insulinausschüttungen zu schützen? Und ist die Louwen-Diät tatsächlich sinnvoll?

 

Was ist die Louwen-Diät?

Die Ernährungsweise wurde von Prof. Dr. med. Frank Louwen entwickelt. Der deutsche Frauenarzt und Professor wurde im Jahre 1962 geboren. Seine Forschungsschwerpunkte sind Komplikationen bei Adipositas und Hypertensive Störungen in der Schwangerschaft. Durch seine Ergebnisse in der Forschung und Praxis ergab sich das Konzept der nach ihm benannten Louwen-Diät:


Ab der 32. Schwangerschaftswoche werden alle Lebensmittel mit einem hohen Glykämischen Index komplett gemieden. Weizenmehl, Zucker, das meiste Kohlenhydrathaltige Brot, Bananen, Ananas, Mango, Melone und weitere süße Früchte, Süßigkeiten, verarbeitete Lebensmittel, Süßgetränke, Honig und Marmelade gehören zu den Tabus in dieser Ernährungsweise. Etwas unklar ist, wie es bei der Louwen-Diät es mit Dinkel, Hafer, ungesüßtem Müsli usw. aussieht.

Diese Lebensmittel haben laut GLYX Diät Tabelle einen hohen Glykämischen Index, werden jedoch in mehreren Quellen als empfohlene Lebensmittel in der Louwen Ernährung genannt. Was auf jeden Fall konsumiert werden darf sind Beeren, Gemüse, Hülsenfrüchte, ungesüßte Milchprodukte, Samen, Nüsse und Vollkorngetreide. In den letzten 6 Wochen vor der Geburt sollen dann alle Kohlenhydrate komplett gestrichen werden.

 

Was steckt hinter der Louwen-Diät?

Die Ernährungsform von Dr. Louwen basiert darauf, den Blutzuckerspiegel stabil zu halten, sodass es zu keinen größeren Sprüngen kommt. Blutzuckerschwankungen führen normalerweise zu einer erhöhten Insulinausschüttung, denn dieses Hormon gibt dem Körper das Signal, dass der überschüssige Zucker im Blut in die Leber- und Muskelzellen zur Speicherung oder Umwandlung gebracht wird. Nun ist es so, dass in der Schwangerschaft häufig durch hormonelle Veränderungen weniger Insulin ausgeschüttet wird. Der Blutzuckerspiegel steigt also von einer Kohlenhydrat-Mahlzeit, der Insulinspiegel jedoch nicht in dem gewünschten Ausmaß.

Dies führt dazu, dass die Glucose (Zucker) länger in der Blutbahn bleibt und nicht richtig abtransportiert wird. In einigen Fällen kann dies sogar zu Schwangerschaftsdiabetes führen.

 

Ungefähr ab der 35. Schwangerschaftswoche werden vom ungeborenen Baby das Hormon Prostaglandin ausgeschüttet, das auch in die Blutbahn der Mutter gelangt. Dieser Botenstoff senkt die Schmerzempfindlichkeit, verkürzt den Gebärmutterhals und hilft auch bei der Geburt dabei, dass sich der Muttermund öffnet. In der Zeit bevor das Kind zur Welt kommt bilden sich vorbereitend vermehrt die Rezeptoren für diese Prostaglandine, darum beginnt deren Aussendung auch bereits so früh.

Einfacher erklärt ist das Hormon vor allem bei der Geburt ein natürliches Schmerzmittel, produziert vom eigenen Körper. Spannend im Zusammenhang mit dem Blutzucker ist, dass Insulin dieselben Rezeptoren an den Zellen wie auch die Prostaglandine besetzt. Dadurch hat das Blutzucker-senkende Hormon in den Wochen vor der Schwangerschaft also viel weniger Rezeptoren zur Verfügung, um anzudocken, was dann eben ein länger erhöhten Blutzuckerspiegel verursacht.

Werden dennoch viele Kohlenhydrate konsumiert, so geraten die Hormone in eine Dysbalance, was einerseits zu Schwangerschaftsdiabetes, anderseits auch zu einer schmerzhafteren Geburt führen kann, da auch die Prostaglandine zur natürlichen Schmerzlinderung nicht mehr optimal wirken können.

 

Die Benefits der Louwen-Diät

Die Diät von Frank Louwen verspricht, dass die kohlenhydratarme Ernährung – basierend auf Lebensmitteln mit niedrigem GLYX Wert – folgende Vorteile in einer Schwangerschaft und während der Geburt bietet:

  • Weniger Schmerzempfinden während der Geburt, da die Zellrezeptoren für die schmerzlindernden Prostaglandine frei sind und nicht von Insulin besetzt werden.
  • Mehr Energie und weniger Erschöpfung durch das Vermeiden einer Schwangerschaftsdiabetes und einen stabilen Blutzucker.

  • Weniger Entzündungen im Körper, da Prostaglandine auch entzündungshemmend wirken. So wird auch das Immunsystem geschützt und geschont.

  • Die Reifung des Muttermundes wird unterstützt, da die Prostaglandine auch hier wirken, in dem sie dessen Reifung unterstützen und auch das Gewebe am Gebärmutterhals weicher machen. 

 

Leitlinien der Louwen-Diät – so wird der Insulinspiegel niedrig gehalten:

Wie bereits im ersten Abschnitt erklärt, orientiert sich die Louwen-Diät primär an dem Glykämischen Index. Es gibt also viele Parallelen zur GLYX Diät. Hält man sich laut Louwen an Lebensmittel mit einem niedrigen GLYX Wert, so wird davon ausgegangen, dass man einen hohen Blutzuckerpegel vermeiden kann. Wie man jedoch im letzten Supz Artikel GI GL Link Artikel genauer nachlesen kann, sollte vor allem auch die Glykämische Last beachtet werden, die ein Lebensmittel hat. Zudem spielt auch die Portionsmenge dabei eine wichtige Rolle. Die Tabelle im letzten Artikel klärt über diese Thematik auf. 

Zudem sollte auch beachtet werden, dass der Blutzucker auch durch Bewegung konstant gehalten werden kann und mit schwangerschaftsgerechten Fitnessprogrammen, Yoga und längeren Spaziergängen ein hoher Insulinspiegel vermieden werden kann.

 

Sport während der Schwangerschaft wäre an sich ein weiteres relevantes Thema, das den Rahmen hier jedoch sprengen würde. Schwangerschaftsyoga und spezifische Übungen in der Schwangerschaft sollten auf jeden Fall in den Alltag integriert werden. Gerade im Bereich Fitness müssen dabei aber viele Punkte berücksichtigt werden, damit die Bauchdecke vor der Geburt nicht beschädigt wird – ziehe hier zu Beratung einen Personal Trainer speziell für Schwangere oder den Rat eines Arztes heran.

Ines Maria Schulz, geboren am 01.12.1992 in Basel, Schweiz hat auch dort den Master Of Education in Biologie und WAH abgeschlossen, womit sie den Grundstein für das Verständnis von Physiologie und Anatomie sowie Ernährungslehre gesetzt hat. Zudem ist sie ausgebildete Sportlehrerin für die Grundschule. Seit zwei Jahren ist sie Coach bei MTM Personal Training, dem erfolgreichsten Personal Training Studio in Berlin. Dort unterstützt sie täglich Kunden, die ihr maximales Potential bezüglich mentaler und physischer Gesundheit und ihrer Leistungsfähigkeit ausschöpfen möchten. In Kooperation mit Ärzten wie Dr. Dominik Nischwitz und einem Labor für Darmgesundheit sowie dem ständigen Austausch im Team kann sie ihre Kunden optimal über Training, Ernährung, Mikronährstoffe und Lifestyle beraten. Für MTM hat sie bereits ein Frühstücksbuch und einen grossen Teil eines Lifestyle Booklets verfasst. Zudem schreibt sie wöchentlich den Newsletter, in dem Ernährungstipps und von ihr kreierte Rezepte veröffentlicht werden. Ines hat bei verschiedensten erfolgreichen Coaches und Fachpersonen Seminare und Zertifikate absolviert und erweitert stetig ihre Kompetenz. Für Supz Nutrition ist die junge Trainerin seit Januar 2019 mit dem Verfassen von Blogartikeln aktiv.

 


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