Grundsätzlich gibt es fünf Teilbereiche, die auch als „Die fünf Säulen der Chinesischen Therapie“ bezeichnet werden. Hierzu zählen die Akkupunktur und die Moxibustion (das Erwärmen der Akkupunkturpunkte), Massagetechniken (Tuina), Koordinations- und Bewegungsübungen (Qigong und Taiji), die chinesische Diätetik (Ernährungstherapie) sowie im Besonderen die chinesische Arzneimitteltherapie. Häufig erzielt die TCM gerade bei Problemen oder Beschwerden, die schwer diagnostizierbar oder mit der klassischen Schulmedizin schwer behandelbar sind, Erfolge. Trotz dessen alternative medizinische Wege immer mehr in den Vordergrund rücken und viele Menschen ganzheitliche Ansätze präferieren, die nicht unmittelbar auf eine schnelle Heilung mit chemischen Substanzen setzen, gibt es von wissenschaftlicher Seite immer noch negative Argumente in Bezug auf die Wirksamkeit dieser Heilkunde. Wir zeigen Euch in dem folgenden Artikel, warum diese Bedenken haltlos sind und dass die Chinesische Medizin eine auf lange Zeit bewährte Heilpraxis ist, die unseren gesamten Organismus auf lange Sicht gesund halten kann.
Diagnostik
Die TCM diagnostiziert und behandelt ausschließlich auf ganzheitlicher Ebene. Es wird immer der individuelle Patient, sein Organismus, seine individuellen Bedürfnisse und sein jeweiliges Umfeld betrachtet. Die chinesische Medizin betrachtet die Symptome als ein Ungleichgewicht der Energien im menschlichen Organismus. Erkrankungen und Beschwerden werden nach Yin und Yang, Kälte und Hitze, Mangel und Übermaß sowie Innen und Außen eingeteilt. Ärzte und Ärztinnen für chinesische Medizin konzentrieren sich auf das, was sie mit ihren Sinnen wahrnehmen können und betrachten den Menschen als Ganzes.
Fokus
Im Rahmen des ganzheitlichen Ansatzes konzentriert sich die chinesische Medizin darauf herauszufinden, was wirklich hinter den körperlichen Symptomen und Beschwerden steckt. Es werden nicht einzelne Symptome betrachtet und unmittelbar behandelt, sondern der Fokus liegt darauf, zu ermitteln, woraus diese resultieren. Häufig ist das wahrgenommene Symptom erst das allerletzte Glied in einer Kette und die Ursache liegt wo ganz anders. Mit schnellen, einfachen Verfahren der Schulmedizin und einer kurzen aber sehr intensiven Behandlung des einzelnen Symptoms kann eventuell zwar eine kurzzeitige Besserung erreicht werden, die Ursache bzw. Langezeitbeschwerden werden dadurch jedoch nicht behoben. Die chinesische Medizin achtet besonders darauf, neben den körperlichen Symptomen stets auch die emotionalen zu ordnen, sortieren und in ein emotionales Gleichgewicht zu bringen. Da unsere Emotionen und Stimmungslagen immer direkt mit unserem Körper in Verbindung stehen, kann hier häufig eine ganzheitliche Verbesserung des gesamten Wohlbefindens erreicht werden.
Beginnt man eine Behandlung der chinesischen Medizin, ändert sich in einigen Fällen auch für den Patienten selber der eigene Fokus. Der ganzheitliche Ansatz, die Betrachtung der äußeren Umstände und die steigende Achtsamkeit für sich selber, die eigene Fürsorge und Gesundheit sorgt dafür, dass viele Patienten eine intensivere Verbindung zu sich selber aufbauen und die eigene Gesundheit sowie Wohlbefinden in den Vordergrund rücken. Das ist einer der wichtigsten Schritte für eine langzeitige körperliche und seelische Gesundheit!
Zudem können wir durch die chinesische Heilkunde lernen, besser mit Stress umzugehen, unseren Körper kennenzulernen und die (ersten) Anzeichen unseres Körpers richtig zu deuten. Je besser unser Körpergefühl und die Verbindung zu unserem Körper ist, desto schneller und besser wissen wir, was uns wirklich gut tut, was uns nicht bekommt und wie wir körperliche sowie psychische Beschwerden einordnen können.
Die Besonderheiten der chinesischen Arzneimitteltherapie (chinesische Kräuterheilkunde)
Die eingesetzten Arzneimittel sind ausschließlich natürlichen Ursprungs, das heißt es werden lediglich Substanzen verwendet, die in unserer Natur zu finden sind. In den meisten Fällen werden aus Heilpflanzen komplexe Rezepturen hergestellt, die auf den jeweiligen Patienten und seine Bedürfnisse abgestimmt sind. Häufig bestehen diese Rezepturen in einem Tee oder Sud aus Pflanzenbestandteilen, Wurzeln, Rinden, Blüten, Blättern oder auch den Stängeln der Pflanze. Größtenteils und im Gegensatz zu schulmedizinischen Verfahren werden die Kräuter-Präparate über einen längeren Zeitraum verabreicht. Trotzdessen ist besonders, dass bei chinesischen Heilkräutern direkt eine positive Wirkung auf den Körper zu beobachten ist und es wie zum Beispiel in manchen Fällen der Homöopathie nicht zu einer Erstverschlimmerung der Symptomatik kommt.
Alle chinesischen Kräuter-Arzneien haben bestimmte Charaktermerkmale und sind nach ihrer Energetik eingeteilt als kalt, kühl, warm, heiß oder neutral – immer auf den Organismus bezogen, in dem sie wirken.
Nebenwirkungen adé
Im Gegensatz zu chemischen Medikamenten, die stets eine Reihe von Nebenwirkungen beinhalten, sind die Nebenwirkungen der chinesischen Heilpraxis sehr gering. Zurückzuführen ist das auf den Einsatz von rein natürlichen Rezepturen und Verfahren, sich über einen sehr langen Zeitraum bewährt haben. Besonders geeignet ist die chinesische Medizin um chronische Krankheitsbilder auf lange Sicht zu behandeln und langfristige Veränderungen im Krankheitsverlauf des Patienten zu erreichen. Dies wird ebenfalls dadurch ermöglicht, dass die rein auf Kräutern basierenden Präparate auch über deutlich längere Zeiträume verabreicht werden können als herkömmliche Medikamente.