Meditation und Sport haben einen positiven Einfluss auf unseren Gemütszustand. Das wurde bereits in wissenschaftlichen Studien belegt. Die Wissenschaft geht davon aus, dass bei Depressionen vor allem zwei Bereiche des Gehirns involviert sind. Der Präfrontale Cortex, welcher für Aufmerksamkeit und Fokus zuständig ist und der Hippocampus, welcher für die Lernfähigkeit und das Erinnerungsvermögen eine wichtige Rolle spielt. Meditation regt den Präfontalen Cortex an und Sport führt zu einer vermehrten Zellbildung im Hippocampus. Sowohl Meditation als auch Sport haben sich gesondert bereits als effektives Heilmittel gegen Depressionen, Angstzustände, und andere Krankheiten des Gemüts bewiesen.
In einer aktuellen Studie von 2016 wurde erstmals untersucht, ob sich die positiven Effekte von Meditation und Sport intensivieren, wenn man diese beiden Aktivitäten in Kombination ausführt. Zu diesem Zweck wurden die Teilnehmer, welche zur Hälfte aus klinisch depressiven und gesunden Personen bestand, einer einfachen Trainingsroutine aus Meditations- und Fitnessübungen unterzogen.
Die Methode
Zuerst wurde meditiert. Die angewandte Meditationstechnik wird auch als „mindfulness“ Meditation bezeichnet und ist eine weit verbreitete Einsteigermethode in Sachen Meditation. Man entspannt sich, konzentriert sich auf die Atmung, und zählt die Atemzüge bis zehn und wieder rückwärts. Dabei ist es wichtig, dass man sich konzentriert und die Gedanken nicht wandern lässt. Auf diese Weise meditierten die Teilnehmer der Studie für 20 Minuten. Danach wurde für 10 Minuten eine Meditation im Gehen durchgeführt, bei welcher man sich genau auf die einzelnen Schritte konzentriert. Abschließend wurde für 30 Minuten auf einer Tretmühle geschwitzt. Dieses Programm wurde acht Wochen lang zweimal die Woche durchgeführt.
Die erstaunlichen Ergebnisse
Unglaubliche 40% der Teilnehmer mit klinischen Depressionen hatten eine deutliche Verbesserung ihrer Symptome. Es wurde insbesondere ein weitaus geringeres „Schwelgen in schlechten Erinnerungen und Gedanken“ berichtet. Aber auch die gesunden Teilnehmer berichteten, dass sie jetzt wesentlich glücklicher als zu Beginn der Studie seien! Die Gehirnscans zeigten, dass sich die Aktivitäten des Präfrontalen Cortex der Menschen mit Depressionen und der gesunden Kontrollgruppe kaum noch voneinander unterschieden. Zu Beginn der Studie waren deutliche Unterschiede zu erkennen!
Die Theorie
Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Kombination von Meditation und Sport synergetische Effekte auf das Gehirn hat. Der Sport führt zu einer erhöhten Zellproduktion im Hippocampus. Die Meditation trägt dazu bei, dass eine größere Anzahl der neu entstandenen Neuronen auch erhalten bleibt und richtig funktioniert. Die Gesundheit des Menschen hängt von der Verfassung von Körper, Seele und Geist ab. Es ist daher wichtig, dass man auch alle diese Ebenen ansteuert. Eine gesunde Ernährung, das richtige Training und Meditation sind die Grundpfeiler für Gesundheit, Leistungsfähigkeit und Balance.
Quelle:
Alderman, B.L. et al (2016): MAP training: combining meditation and aerobic exercise reduces depression and rumination while enhancing synchronized brain activity.