Bewegung findet im Kopf statt

Was verstehen wir eigentlich unter Bewegung?

Bewegungsabläufe sind koordinierte, willkürliche Abfolgen von Einzelbewegungen, denen zentralnervöse Vorgänge zugrunde liegen. Alle diese Bewegungsabläufe können trainiert werden; zum Beispiel auf ein Maximum an Effizienz bei einem Minimum an Kraftaufwand im Hochleistungssport. Bei allen sportlichen Bewegungen ist es uns nur teilweise mögliche, die gesamten Teilprozesse bewusst zu erfassen. Dies liegt an der geringen Kapazität des Großhirns für Bewusstseinsprozesse, mit derer wir unsere Aufmerksamkeit gleichzeitig lediglich auf einzelne Details einer sportlichen Aktion lenken können.

 

Wie entstehen diese reibungslosen Bewegungsabläufe?

Trotzdem läuft die Bewegung, vorausgesetzt wir kennen sie und haben sie bereits eintrainiert, reibungslos ab. Dies liegt an unserem Kleinhirn, in dem die Bewegungsabläufe gespeichert sind und das für eine Koordination der Muskeln sorgt. Diese sind uns jedoch in diesem Moment nicht bewusst. Alle Bewegungsabläufe des Menschen laufen bereits während sie umgesetzt werden oder manchmal schon vorher als Muster im Kopf ab.

Diese gespeicherten Bewegungsmuster sind die Grundlage für die Bewegungen. Wir können uns Gehirn und Zentralnervensystem wie einen Steuerapparat vorstellen. Somit wird auch deutlich, warum es für unsere gesamte Motorik und Beweglichkeit so wichtig ist, auch das Gehirn miteinzubeziehen und zu trainieren.

Nur zusammen funktioniert's

Für einen optimalen Bewegungsablauf sollte das Zusammenspiel zwischen dem steuernden Zentralnervensystem, sprich der Informationsverarbeitung, und dem Körper perfekt harmonieren. Beides geht Hand in Hand; das eine funktioniert ohne das andere nicht.  

Zusammengefasst: alle unsere sportlichen Leistungen; inklusive Kraft, reibungslosen Bewegungsabläufen, Beweglichkeit und Flexibilität hängen also von der Arbeitsleistung unserer grauen Zellen ab. Das bedeutet auch, dass wenn das Gehirn mal nicht die volle Leistung bringt, der Körper kompensiert. Auf Bewegungsabläufe bezogen sind es meistens dann die Sehnen und Bänder, die überansprucht werden, da sie die Belastungen auffangen müssen. Hier ist auch ersichtlich, warum ein trainierter, beweglicher Körper dann im Vorteil ist: Bänder- und Sehnenrissen kann besser vorgebeugt werden, spricht das Risiko einer starken Verletzung minimiert.  

Die Leistungen des Körpers und die des Zentralnervensystems arbeiten also zu jeder Zeit zusammen. Wenn also sowohl das eine – Gehirn und Zentralnervensystem – als auch das andere – der Körper – gut in Schuss sind, sind wir doppelt gewappnet. Im Umkehrschluss heißt das, dass wenn wir Bewegungsabläufe, -muster etc. trainieren, wir zeitgleich unser Gehirn trainieren und genau für das ist die Bewegung auch so extrem wichtig! 

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